Gebrauchtwagen kaufen
Wer sich keinen Neuwagen leisten kann oder möchte, wird mit gebrauchten Fahrzeugen vorliebnehmen. Ein Gebrauchtwagen hatte mindestens einen Vorbesitzer und besitzt entsprechende Gebrauchsspuren. Besonders gefragt sind jüngere Fahrzeuge, wie etwa Jahreswagen. Diese zeigen weniger Verschleiß und sind in der Anschaffung deutlich günstiger als ein Neuwagen. Beim Gebrauchtwagenkauf sollten Sie auf bestimmte Dinge achten.
Was sollte man maximal für ein Auto ausgeben?
Die Gebrauchtwagen-Finanzierung ist ein wichtiger Aspekt bei der Anschaffung eines neuen Fahrzeuges. Wer sich hier verspekuliert, wird schnell ein Opfer der „Auto-Armut“. Diese tritt ein, wenn der Fahrzeugkauf einen Großteil der monatlichen Einnahmen verschlingt und zu wenig Geld für das tägliche Leben bleibt.
Ein Fahrzeug sollte, laut einer US-amerikanischen Finanzplattform, nicht mehr als 35 Prozent des jährlichen Netto-Einkommens kosten. Bei der Finanzierung kann die „10 bis 20 Prozent Regel“ herangezogen werden. Demzufolge sollten die Kreditraten nicht über zehn Prozent des monatlichen Netto-Einkommens liegen. Die Gesamtkosten für das Fahrzeug sollten nicht mehr als 15 bis 20 Prozent des monatlichen Verdienstes betragen.
In die Gesamtkosten fallen unter anderem folgende Ausgaben:
- Kredite
- Versicherungen
- Energiekosten
- Kosten für Reparatur und Wartung
Tipp: Rechnen Sie alle anfallenden Kosten vor dem Gebrauchtwagenkauf zusammen, um einer drohenden „Auto-Armut“ zu entgehen.
Wo sollte man am besten nach Gebrauchtwagen suchen?
Sie können einen Gebrauchtwagen privat oder bei einem Händler kaufen. Händler sind häufig teurer, versprechen aber mehr Sicherheit als ein Privatanbieter. Auf Gebrauchtwagenportalen profitieren Sie von einem umfangreichen Angebot und einem guten Marktüberblick.
Der einfachste und komfortabelste Weg ist die Suche auf Gebrauchtwagen-Websites. Die Anzahl an Fahrzeugen übersteigt die Gebrauchten beim Autohändler vor Ort um ein Vielfaches. Besonders praktisch gestaltet sich die Online-Suche, wobei Sie den passenden Wagen anhand zahlreicher Filterkriterien gezielt aufrufen können.
Die Anzahl an entsprechenden Websites ist groß. Doch es gibt durchaus Unterschiede in Angebot und Funktionsumfang. Stark frequentierte Seiten verfügen über ein umfangreiches Angebot und detaillierte Suchmöglichkeiten.
Auf Gebrauchtwagenbörsen inserieren Autohändler wie private Verkäufer. Das Portal selbst fungiert in der Regel lediglich als Kontaktperson zwischen Verkäufer und Interessent. Wenn Sie einen bestimmten Gebrauchtwagen ins Auge gefasst haben, können Sie über die Website Kontakt zum Verkäufer aufnehmen.
Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte Meta-Suchmaschinen. Diese fassen die Angebote anderer Anbieter zusammen. Wenn Sie einen Gebrauchtwagen anklicken, erfolgt die Weiterleitung zur Homepage, auf der sich die Originalanzeige befindet.
Ganz gleich, welchen Weg Sie wählen, schließen Sie keinen Gebrauchtwagenkauf ab, ohne das Fahrzeug persönlich in Augenschein genommen zu haben. Das Risiko des Online-Kaufs ist hoch und vorschnelle Entscheidungen führen nicht selten zu herben Enttäuschungen. Vereinbaren Sie vorab unbedingt einen Besichtigungstermin. Fotos allein genügen nicht, um den Zustand des Fahrzeuges wirklich realistisch abzubilden.
Tipp: Besitzen Sie wenig Erfahrung im Hinblick auf Fahrzeuge und deren Mechanik, erscheinen Sie mit einer kompetenten Begleitperson zum Besichtigungstermin. Diese kann Ihnen bei einer realistischen Bewertung des Gebrauchtwagens helfen und ggf. mögliche Schwachstellen aufdecken.
Welche Automarke ist bei Reparaturen am günstigsten?
Kaufen Sie einen Gebrauchtwagen, ist dieser fahrbereit, optisch wie technisch in Ordnung und in der Regel mit neuer TÜV-Plakette ausgestattet. Dennoch darf nicht vergessen werden: Das Auto ist nicht fabrikneu und der Verschleiß hat bereits eingesetzt.
Die Reparaturkosten dürfen besonders bei älteren Gebrauchten nicht vernachlässigt werden. Diese unterscheiden sich im Hinblick auf die Automarke deutlich. Am günstigsten kommen die Fahrer von Skoda oder Opel davon. Am tiefsten müssen BMW-Fahrer in die Tasche greifen.
Die durchschnittlichen Reparaturkosten einiger bekannter Automarken in der Übersicht:
- Opel = 375 Euro
- Skoda = 450 Euro
- Hyundai = 575 Euro
- Ford = 588 Euro
- VW = 767 Euro
- Audi = 989 Euro
- BMW = 1.150 Euro
Es gibt auch zwischen den einzelnen Fahrzeugmodellen zum Teil gravierende Unterschiede. Besonders deutlich wird dies bei BMW. Der 3er-BMW liegt mit durchschnittlich 875 Euro eher im günstigen Bereich. Beim 5er-BMW zählen der Ausfall der Lamdasonden und der Austausch des Partikelfilters zu den häufigsten Eingriffen. Dabei summieren sich die durchschnittlichen Kosten für Reparaturen auf stolze 1.525 Euro.
Was ist eine gute Kilometerzahl bei Gebrauchtwagen?
Durchschnittlich ist ein Autofahrer jährlich circa 12.000 Kilometer unterwegs. Statistisch gesehen sind übrigens die Fahrzeughalter in Mecklenburg-Vorpommern mit 13.500 Kilometern pro Jahr am längsten auf Achse.
Entsprechend diesem Richtwert sollte der Kilometerstand eines fünf Jahre alten Gebrauchten bei durchschnittlich 60.000 Kilometern liegen. Liegt die Laufleistung des Wunschfahrzeuges darunter, kann dies einen Pluspunkt vor anderen Fahrzeugen darstellen.
Hinweis: Unterscheidet sich die Laufleistung gravierend vom Durchschnitt, ist Vorsicht geboten. Der Tachostand könnte hier manipuliert worden sein, um das Auto attraktiver für den Verkauf zu machen.
Fahrzeuge mit geringer Laufleistung sind vermutlich häufig auf kurzen Strecken benutzt worden. Kurzstrecken lassen den Motor nicht auf seine Betriebstemperatur kommen und die Batterie kann nicht ihren normalen Ladezyklus durchschreiten. Wird der Wagen regelmäßig weniger als zehn Kilometer am Stück bewegt, kann das Benzin nicht verdampfen und sammelt sich zusammen mit dem Kondenswasser im Öl an. Sie erkennen dies am Benzingeruch des Öls. Daher ist es durchaus von Vorteil, wenn der Gebrauchtwagen die seinem Alter entsprechenden Durchschnittskilometer erreicht.